Sonntag, 26. August 2007

Wohnung/Studium

Wieder ist ein wenig Zeit seit der letzten Nachricht vergangen. Internet war im Hotel in der letzten Zeit oft nur minutenweise zu haben, so dass ich gar nicht erst versucht habe, hier etwas zu schreiben.

Zimmer in (fast) voller Pracht

Nichtsdestotrotz wohne ich seit gestern im Gebiet La Recuerda. Für mein Zimmer ohne Fenster zahle ich zwar stolze 300.000 Pesos (Kurs: 1 € = 2800 Pesos), 
dafür ist die Uni von hieraus zu Fuß in 4 Minuten zu erreichen. 


das Fenster mit Blick auf...den Rest des Wohnbereichs

Morgen beginnt endlich das Studium. Weee.....

Dienstag, 21. August 2007

Chía/Wohnung?

Gestern haben wir einen Ausflug nach Chía, ca. 25 nördlich von Bogotá, unternommen.
Eigentlich hatten wir uns für 13 Uhr zur Abfahrt verabredet. Losgefahren sind wir, südamerikanischer Pünktlichkeit folgend, kurz nach 15 Uhr.


Chía

Leider habe ich mich während der Fahrt (mit offenem Fenster) ein wenig erkältet, aber das ist halb so wild.


Sopó

Bei der Suche nach einer Wohnung gibt es jetzt definitiv Fortschritte zu vermelden. Zusammen mit Catalina, der Koordinatorin des ORI (Oficina de Relaciones Internacionales) bin ich 3 Stunden durch Bogotá geirrt. Gegen 19 Uhr und 6 besuchten Wohnungen war erstmal Schluss.


Wer findet die Deutschen?

Montag, 20. August 2007

Nachtrag



Hier ein kleiner Video-Nachtrag zum Monserrate.

Samstag, 18. August 2007

UNAL/Monserrate

UNAL

Die Universidad Nacional de Colombia, oder kurz UNAL, ist die groesste der 15-20 Universitaeten und Hochschulen Bogotás. Die Stundenten geniessen innerhalb der Stadt den Ruf, jeden Anlass zu Demonstrationen und Protestaktionen wahrzunehmen. Politisch ist der typische UNAL Student auf jeden Fall sehr weit links einzuordnen - ohne darauf naeher eingehen zu wollen, lasse ich hier Fotos sprechen.


im Departamento de Sociología

Das folgende Bild zeigt den Plaza Ché innerhalb der Ciudad Universitaria. Frueher hiess dieser Platz Plaza de Santander, bis Stundenten eines Tages mit einem Van auf das Unigelaende gefahren sind und die Statue des Kampfgefaehrtens Simon Bolivárs mitgenommen haben. Auf Wunsch der Studenten heisst der Platz nun also Plaza Ché oder einfach Ché.


Plaza Ché


MONSERRATE

Heute haben wir uns auf den beschwerlichen Weg zum Cerro de Monserrate - an (unter anderem) dessen Haengen sich Bogotá in Nord-, Sued und Westrichtung ausgebreitet hat - gemacht.


Blick auf Monserrate (von Zentrum)

Dabei sind, genau weiss ich es leider nicht, ungefaehr 600 Hoehenmeter zu ueberwinden. Der Gipfel ist, zumindest wenn man unbewaffnet unterwegs ist, nur ueber einen steilen Treppenpfad zu erreichen. Alternativ koennte man auch in 5 Minuten mit der Bahn hochfahren - aber das waere ja langweilig. Die andere Alternative sind ungesicherte Pfade, deren Gefahr aber vorallem in den dort von Zeit zu Zeit anzutreffenden Guerillas und Wegelagerern liegt.


Blick auf Bogotá nach 2/3 der Strecke

Wir - das sind Marc (der andere Viadrina-Stundent), Ury und ich - haben fuer die Strecke knapp 1 Stunde benoetigt. Die Schnellsten schaffen es in 15-20 Minuten (arggh!).
Valió la pena (es hat sich gelohnt) - am Gipfel wird man mit einem atemberaubenden Blick auf Bogotá belohnt - bis zum Horizont Haeuser und Strassenzuege.


Blick vom Gipfel des Monserrate



geschafft!

Oben haben wir uns eine kolumbianische Spezalitaet, Tamales, gegoennt.


Tamales (de Monserrate)

Im Anschluss ging es mit der Bahn wieder nach unten. Die Bahn faehrt dabei auf Schienen eine Steigung von ca. 40% (oder mehr) herunter.


dem Tunnel folgt...


...ein ergreifender Blick.




Bis demnaechst aus Bogotá...


Freitag, 17. August 2007

Transmilenio

Seit 2001 existiert in Bogotá ein in Suedamerika revolutionaeres Nahverkehrssystem, der Transmilenio - eine neuartiges Busnetz, das in weiten Teilen die Routen der Collectivos (von verschiedenen Kleinstunternehmen betriebene Busse) ersetzen soll. Er verfuegt ueber eigens fuer ihn reservierte Strassenspuren und (anders als Collectivos) echte Haltestellen.
Einerseits eine echte Innovation, besonders im Vergleich zu anderen Staedten in Lateinamerika, wird das Verkehrsproblem Bogotás von der Strasse auf die Strasse (!) verlegt. Hauptkritikpunkt vieler Columbianos ist allerdings der Fakt, dass der Transmilenio keine staatliche Einrichtung ist und alle Einnahmen an ein privates Betreiberkonsortium fliessen, die noetigen Umbauten in der Stadt allerdings zu 100% durch den Steuerzahler getragen werden. Diese Tatsache erscheint noch zwielichtiger wenn man bedenkt, dass das Konsortium u.a. in der Hand eines Ex-Buergermeisters und Ex-Praesidenten ist. Da er nichtsdestotrotz die schnellste Transportmoeglichkeit innerhalb Bogotás darstellt und chronisch ueberfuellt ist, wird er von den Kolumbianern abschaetzig Transmilleno (lleno=voll) gennant.

Donnerstag, 16. August 2007

Internet/Español/mehr Salsa

Die letzten Tage waren lange nicht so ereignislos wie es die Stille im Blog vermuten laesst.
Fuer letztere gibt es aber eine Vielzahl von Gruenden. Einerseits funktioniert in meinem Hotel seit 3 Tagen das Internet nicht mehr, was niemanden dort so richtig zu interessieren scheint (¡Bienvenido a América Latina!) - das macht Fotos hochladen etc. zeitaufwaendig und fuer kolumbianische Verhaeltnisse teuer. Andererseits muss ich mich in den naechsten Wochen auch etwas mehr auf mein Spanisch konzentrieren, da ja sehr bald mein Studium beginnt.
Seit Dienstag besuche ich deshalb auch jeden Tag fuer 2 Stunden einen kostenlosen Spanischkurs fuer auslaendische Studenten an der UNAL (=meine Uni) - schaden kann es auf jeden Fall nicht.
Gestern hatte ich meinen ersten echten Salsa-Unterricht. Wie schon erwaehnt ist das schon ein ganz schoener Kampf aber Spass macht es allemal. Unser Tanzlehrer erfuellt so ziemlich jedes erdenkliche Klischee eines Latinos - also glattgekaemmte Haare mit Bart. Zwar traegt er auch einen kleinen Bierbauch mit sich herum - das haelt ihn aber nicht davon ab, alle seine Schueler in Grund und Boden zu tanzen.
An diesem Wochenende wollen wir unter anderem das Festival de Cometas (Drachensteigen, im eigentlichen Sinne!) besuchen und den Cerro de Montserrate zu Fuss erklimmen.

Ich hoffe auch, irgendwann davon berichten zu koennen, dass ich aus dem Backpackerhotel in eine dauerhafte Unterkunft umziehe - in den naechsten Tagen besteht dafuer wohl noch keine Hoffnung. Fotos folgen dann demnaechst wieder.

Sonntag, 12. August 2007

auf Irrwegen ins Umland

Gestern abend hatte ich das Vergnuegen mit 4 Kolumbianern und dem anderen deutschen Studenten der Viadrina eine Salsa-Bar. Fuer einen Deutschen stellt das auf jeden Fall eine Herausforderung dar, aber so konnten wir die Schmach gerecht unter uns beiden aufteilen. Auf jeden Fall werde ich ab kommender Woche Salsa-Unterricht nehmen. (Nein, davon werden vorerst sicher keine Videos ins Netz gestellt.)

Warum ich heute morgen knapp zwei Stunden gebraucht habe um Geld abzuheben, ist einerseits Unwissenheit (ueber die Oeffnungszeiten der Wechselstuben) und andererseits meiner Paranoia (bzgl. der Sicherheit beim Geldabheben mit Kreditkarte) zuzuschreiben.

Gegen 14 Uhr wurde ich dann von einigen Freunden samt Familie abgeholt - danach ging es ins bergige Umland der dritthoechstgelegenen Hauptstadt Suedamerikas (ja, wir reden immer noch von Bogotá).
Da dieser Ausflug aber eher interessant als abenteuerlich war (es sei denn man empfindet Reis mit Nudeln Gemuese, Popcorn und Chips zum Mittagessen als befremdlich) lasse ich lieber ein paar Bilder sprachen und melde mich in Kuerze wieder hier. Morgen bekomme ich endlich auch die Uni zu Gesicht.


vor der Kirche in Choachí



Blick auf Choachí



Bogotá bei Nacht

Samstag, 11. August 2007

angekommen, Candelaria aber auch wieder nicht

Juhu, bin gestern mit 2-stuendiger Verspaetung am Aeropuerto El Dorado angekommen.
Gluecklicherweise war mein "Empfangskommittee" trotzallem noch da. Also ab ins Taxi und durch die scheinbar chronisch verstopften Strassen der achtzehntgroessten Stadt der Welt in den Bezirk Candelaria. Dazu muss man Wissen, dass Bogotá geografisch zweigeteilt ist. Der Norden ist den Privilegierten vorbehalten, wohingegen man die suedlichen Randbezirke, besonders als Auslaender, meiden sollte. Candelaria liegt zwar eher im Sueden der Stadt - ist aber dabei, sich als ein Szenebezirk der Stadt zu etablieren. Nachts ist trotzdem Vorsicht geboten.




Candelaria (im Hintergrund Cerro de Guadeloupe, 3317 m)

Von der Innenstadt habe ich bisher eigentlich noch nichts gesehen, hoffe das aber kommende Woche nachholen zu koennen.
Das Wetter aendert sich hier minuetlich, weswegen man grundsaetzlich immer mit Regenjacke und Pullover unterwegs ist.
Die erste Woche werde ich erstmal in einer typischen Backpackerunterkunft verbringen, bis ich ueber die Koordinationsstelle der Uni etwas passendes, laengerfristiges finde.


Candelaria (im Hintergrund Monserrate, 3210 m)

Demnaechst mehr!

Donnerstag, 9. August 2007

stars/standing ovations

Jetzt ist es also soweit. In 11 Stunden bin ich in Bogotá. Ich habe den Gedanken erschreckend lange vor mir hergeschoben, doch jetzt freue ich mich auch ein bisschen darauf
- nicht zuletzt weil das Semester erst am 27. August beginnt.

Die Reise ging auch gleich super los. Am ersten Check-in Schalter der Reise aussortiert, weil, wie die leicht überforderte American Airline Angestellte wiederholt und gestenreich betonte, das Sicherheitslämpchen auf ihrem mausgrauen Laptop die höchste Gefahrenstufe nach Aufnahme meiner Personalien und Ausreisedaten angezeigt hat.
Also 20 Minuten mit dem Sicherheitspersonal am Frankfurter Flughafen über den Sinn und Unsinn eines Touristen- bzw. Studentenvisums diskutiert, um dann endlich doch pünktlich in der augenscheinlich betagten 767 Platz nehmen zu dürfen. An dieser Stelle soll auf den Umstand, dass unser Flugzeug in Frankfurt ca. 40 Minuten lang von einer Air India Maschine mit technischen Problemen blockiert wurde, die sogar Passagiere unserer
Boeing zu hämischem Jubel veranlasst hat, nicht näher eingegangen werden.
Neben mir saß ein gewisser J. Timberlake, dessen Vorname sich aber schnell als Joseph herausstellte und auch sonst hatte er mit seinem Namensvetter wohl nur die Nationalität gemein.

Chicago hat uns, ihrem Ruf als windy city Rechnung tragend, eine turbulenten Empfang bereitet, der, direkt nach der Landung, von zahlreichen Passagieren mit ebenso stürmischem Applaus belohnt wurde, wie man ihn wohl sonst nur auf Condor Flügen nach Palma de Mallorca erlebt.
Getoppt wurde dieser allerdings noch nach einer ca. 2-minütigen Lobrede
der Stewardesse auf einige an Bord befindlichen, heimkehrende US-Soldaten
die mit den Worten "Every day we wake up free and we know it's because of you" schloss. Dass ich aufgrund der Verzögerungen in Frankfurt meinen Anschlussflug in Chicago verpasst habe sei hier nur erwähnt, da ich von AA superschnell auf den nächstmöglichen Flug umgebucht wurde - und hier sitze ich nun in Miami und versuche die noch verbleibenden 7 Stunden bis zum Start der Maschine nach Bogotá totzuschlagen.
Wahrscheinlich lege ich mich gleich zu den Backpacker-Touris in der Nebenhalle, die im Wartebereich ihr Quechua "3 seconds" aufgebaut haben.




Hier noch der Beweis, dass ich in Miami bin (die Palmen, die Palmen!).
Na gut - zumindest der Beweis, dass ich nicht in Reykjavík bin.

Hasta pronto aus Bogotá!