Montag, 12. November 2007

Amazonas und Selva

Jedes Jahr organisiert die Universidad Nacional eine Reise nach Leticia, dem südlichsten und wahrscheinlich exotischsten aller Standorte der Universität. Teilnehmen darf prinzipiell zwar jeder, der Kurs richtet sich aber in erster Linie an Teilnehmer der "Amazonia" Vorlesung.
Und so habe ich die letzte Woche, genauer die Zeit vom 3. bis 10. November, am Amazonas im tiefsten südamerikanischen Regenwald verbracht.

Am ersten offiziellen Abend kamen wir dann auch gleich in den Genuss regionaler Besonderheiten - Piraña.


Piraña am anderen Ende der Nahrungskette...

In den folgenden Tagen hatten wir dann ausgiebig Gelegenheit, den Amazonas und die angrenzende Selva (Regenwald) näher kennenzulernen. Zu dieser Jahreszeit befindet sich der Amazonas in der Phase des Ansteigens - in der Phase des höchsten Wasserstandes kann er, durch Überschwemmung der umliegenden Regenwaldgebiete, eine Breite (!) von bis zu 100 km annehmen.


charakteristisches braunes Wasser des Amazonas

Eine Nacht haben wir in einem Indígena-Dorf unweit von Leticia in Hängematten verbracht.
Tags zuvor waren wir noch in einem kleinen Seitenarm des Amazonas baden -allerdings nur bis 17 Uhr, da bei Dunkelheit Alligatoren die Gewässer unsicher machen.


schon ein wenig dreist...

Es wäre einfach zu viel, alle Erlebnisse und Eindrücke der Reise hier zusammenzufassen.
Aber es war sicher eine der beeindruckendsten und schönsten Erfahrungen meines Lebens.


Anaconda


Faultier


wer weiß was es ist, melde sich!

Im Laufe der Reise haben wir auch mehrere Dörfer und Provinzstädte in Brasilien und Peru besucht, die sich bis auf wenige Ausnahmen, alle innerhalb von 20-50 Minuten mit dem Boot von aus Leticia (bzw. der brasilianischen Grenzstadt Tabatinga) erreichen ließen.

Und so haben wir den letzten echten Tag im Amazonasgebiet dann auch in Peru ausklingen lassen. Erst gegen Abend ging es dann zurück nach Leticia.


Abschied vom Amazonas (bis bald!)...


Rückflug nach Bogotá

Weitere Fotos gibt es ab jetzt HIER .

Freitag, 2. November 2007

Anders ist cool

Die Kolumbianer, vielmehr die Lateinamerikaner im Allgemeinen, sind stolz auf ihre Geschichte und das zu Recht. So stolz, dass in den letzten Jahrzehnten urtypische Namen wie John, William, Peter oder Lady in Mode gekommen sind.
Das führt mitunter zu grotesken Namenskonstruktionen á la John Juan González, William Guillermo Mercado Chávez oder Lady Diana Maria Jiménez.
Auch sind Namen wie Lenin, Mao oder Stalin weit verbreiten (ein Professor an meiner Uni hört auf den Vornamen Stalin). Es soll sogar Menschen geben, die auf den Vornamen Hitler hören.

Diesen Verfehlungen schließen sich dann Kuriositäten wie Madeinusa oder Usnavy an. Letzterer ist häufiger in Küstenregionen anzutreffen, wo Eltern ihre Kinder nach vorbeifahrenden Schiffen benennen.