Dienstag, 30. Oktober 2007

Capuchos Teil 2

Am übernächsten Tag (dazwischen war ein Tag Waffenstillstand) gingen die Proteste in die nächste Runde. Diesmal hatten wir die Möglichkeit, das Geschehen innerhalb der UNAL zu verfolgen.
Da heute bedeutend mehr Capuchos unterwegs waren, sah sich die Polizei genötigt, den Tränengaseinsatz zu verstärken. Davon haben wir in diesen beiden Tagen zweifellos genug erlebt, um die Erfahrung nicht wiederholen zu müssen.
Ich habe an diesem Tag insgesamt 1 GB Daten gesammelt - davon zum großen Teil Videos.
Um eine kleine Abwechslung zu bieten, habe ich, anstatt Bildern, diesmal einen kurzen Videozusammenschnitt vorbereitet. Unser Audiokommentar, Protestrufe und Explosionsgeräusche mussten der atmosphärischen Musik weichen - in der Hoffnung, den Film für eine breitere Zielgruppe schmackhaft zu machen.



Im Laufe dieses Tages wurden übrigens auch die Eingangstore an der Calle 26 druch die Schlachteinsatzwagen der Policía plattgefahren. Wie Selbige bereits am nächsten Morgen wieder (etwas lädiert) an angestammten Platz waren, ist uns noch immer ein Rätsel - das macht wohl die Routine.

Capuchos vs. Policía Tag 1

Seit vielen Jahren -wenn nicht Jahrzehnten- eine Art Tradition an der Universidad Nacional. Im Abstand von 4-6 Monaten verwandeln die "revolutionären Verbindungen" der UNAL, für den besonderen Anlass als Capuchos zusammengeschlossen, den Eingang an der Calle 26 in ein Schlachtfeld - die Polizei lässt sich selbstredend nicht zweimal bitten.


Nein, noch nicht Sylvester.

Und so nimmt das skurrile Duell seinen Lauf. Wobei sich die Polizei auf niemals enden wollende Tränengassalven und den gelegentlichen Einsatz von Wasserwerfern aus den fahrenden Festungen beschränkt.


Und wer räumt den Saustall nachher auf?

Die Studenten scheinen, zumindest was die Kreativität angeht, im Vorteil. Zu Pflastersteinen, die nun auf den Gehwegen im Unigelände schmerzlich vermisst werden, gesellen sich Molotow-Cocktails, selbstgebaute Aluminiumsprengbomben und ein Raketenwerfer.
Letzterer, mit Sylvesterraketen aufmonitioniert, verdient schon allein aufgrund der Idee aber auch der Ungefährlichkeit wegen besondere Erwähnung.




Wir haben das seltene Ereignis von außerhalb der Uni (am Eingang 26) verfolgt, wurden aber aufgrund ungünstiger Windverhältnisse für einige Minuten von den Tränengaswolken in die andere Richtung getrieben.


Was'n Spaß...

Gegen 15 Uhr ging den Studenten scheinbar die Munition aus (oder wurde etwas aufgespart? dazu bald mehr). Drei Sekunden nachdem die letzte Aluminiumgranate explodierte, machten sich die eifrigen, unieigenen Sicherheitskräfte der Seguridad Privada wieder auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz - dem schon leicht in Mitleidenschaft gezogenen Eingangstor an der 26
Achso, die Uni war natürlich für die Dauer der "Party" geschlossen.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Suesca

Eigentlich gibt es keine vernünftige Entschuldigung dafür, dass ich diese Bilder erst jetzt, also 2 Wochen später, online stelle. Ich gelobe hiermit (wieder mal) Besserung.


Wozu Gleise, wenn doch nie ein Zug kommt...

Vor 2 Wochen hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit den anderen Studenten des Kletter-Kurses und 3 Guides das Climbing-Mecca Cundinamarcas unsicher zu machen.


von hier aus wirken die Kolumbianer sogar noch kleiner...

Dabei konnte ich dann aus meinem reichen Erfahrungsschatz aus 2 (!) Unterrichtsstunden in der improvisierten Kletterhalle der Universität zurückgreifen.


No entiendo! Voy a loslassen?

Nur gut, dass ich mir am Vortag noch passendes Schuhwerk für umgerechnet 25 EUR besorgt habe. In meinen anderen (Pseudokletter-) Schuhen, die ich übrigens auch in Bogotá gekauft habe, konnte ich mich noch nicht mal in der Halle an der Wand halten.


Such' den Kletterer!